JazzFest.Wien 2011
Kartenpreis: Eur 2,-
Karten bei Fernwärme Wien, 1090 Wien, Spittelauer Lände 45
in jeder Bank Austria und in der Wien-Xtra Jugendinfo, 1010 Wien, Babenbergerstr. 1
Einlass: 15.00 Uhr
Sergio Mendes
Sergio Mendes, der vielleicht wichtigste Popularisierer des Bossa Nova (zu Deutsch „Neue Welle“) wurde 1941 in Niteroi, einem kleinen Flecken in der Bucht von Rio de Janeiro geboren. Bereits als Sechsjähriger begann er mit dem Klavierspiel. Der früh am Jazz Interessierte gründete mit sechszehn Jahren seine ersten Bands. Der Bossa Nova trat bald seinen Siegeszug durch die Welt an. Mendes war einer seiner größten Popularisierer.
1962 geht er nach New York um am berühmten Bossa Nova Festival in der Carnegie Hall teilzunehmen. Mendes entschied sich bald in die USA auszuwandern. Der „Swinger From Rio“ arbeitete zunächst mit Cannonball Adderley. 1964 ging er nach Kalifornien und entschloss sich kommerzieller zu werden. Als er dann noch Herb Alpert und Jerry Moss von A&M Records kennen lernt und bei ihnen unterschreibt, war das der Beginn einer Weltkarriere im Jet-Set-Pop. Ab da begann ein Reigen an Hits, an Gold- und Platinalben, weltweiten Auftritten und superben TV-Specials u.a. mit Bob Hope, Frank Sinatra, Danny Kaye, Fred Astaire und Jerry Lewis.
1968 trug er den Bossa Nova nach Japan und nach Asien, wo er der nach den Beatles populärster Künstler dieser Jahre wurde. Relativ spät, nämlich 1993 erhielt der Meister seinen ersten Grammy. Sein großartiges Comeback von 2006 nannte sich „Timeless“ und zeigte trotz aller Jahre immer noch den bestechenden Pianisten an der Seite von zeitgenössischen Größen des Hiphop und R&B allen voran Produzent Will.I.Am.
Mendes letztes Album „Encanto“ tönte trotz vieler Gäste aus Pop und Rap wieder betont Brasilianisch, während das aktuelle Opus „Bom Tempo“ wieder mehr von Hiphop-Beats dominiert ist. Darauf interpretiert der Veteran Klassiker von Milton Nascimento, Jorge Ben und Antonio Carlos Jobim auf windschnittige, moderne Art.
line up:
Sergio Mendes
Singers:
Gracinha Leporace
Katie Hampton
Rozzi Crane
Michael Shapiro(drums)
Hussain Jiffry (Bass)
Carlos Yutaka Del Rosario (keyboards)
Kleber Jorge (Guitars)
GIBI (Percussion)
H2O (rapper)
Bahama Soul Club
Deutschen wird gemeinhin nicht nachgesagt, besonders biegsam oder sprungfreudig auf Tanzflächen zu sein. Dieses Vorurteil zu widerlegen, ist ganz offensichtlich die Passion von Oliver Belz. Vor einigen Jahren hat er sich gemeinsam mit den Kollegen Sammy Kilic und Ralf Zitzmann schwarze Schuhcreme ins Gesicht gemalt und die heißesten Dancefloors mit den attraktiven Rhythmen seines JuJu-Orchestras aufgemischt.
2008 tauchte Belz mit einer neuen Formation, dem famosen Bahama Soul Club auf. Auch der groovt wieder höllisch gut. Mit „Bossa Nova Just Smells Funky“ präsentiert der Braunschweiger sein zweites Album unter dem neuen Firmennamen und kreierte exakt das, was man von ihm erwartet: Clubmusik, die auch nach dem Sonnenaufgang bestehen kann. Tanzen, das ist Beten mit den Beinen. Und der Bahama Soul Club feiert bereits mit dem Opener „King´s Wig“ ein Hochamt.
Das Line Up des zweiten Album von Bahama Soul Club „Bossa Nova Just Smells Funky“ quillt über vor hochkarätigen Gästen. Zu nennen wären da einmal Pat Appleton von DePhazz, Xantoné Blacq von der Amy-Winehouse-Band, der wunderbare John Turrell von Smoove & Turrell und die Wienerin Bella Wagner. Wir erinnern uns: Miss Wagner hat im zarten Alter von siebzehn Jahren für Schlagzeilen gesorgt, als sie auf Falcos finalem Opus „Out Of The Dark“ gesungen hat. Letztes Jahr durfte sie ihr souliges Debüt live beim Jazzfestival Montreux vorstellen. Ja, und heuer war sie abermals Teil des Bahama Soul Clubs. Mit gewohnt rauchiger Stimme fräst sie sich durch das sophisticated klingende „Experience In Jazz“. Mit solchen Sounds macht Oliver Belz seine Heimatstadt Braunschweig zur Chocolate City. Die Sinnlichkeit seiner Retrosounds wird durch die Rasanz, mit der sie dargebracht werden, zu einem Geschoß, das im Hier und Jetzt detoniert.
Da Cruz
Brasilianische Musik hat längst ihre Fühler nach aktuellen Formen des Pop ausgestreckt. Musiker wie Seu Jorge, Cibelle und Bebel Gilberto produzieren gerne im Ausland und integrieren elektronische Elemente in ihre Musik. Mariana Da Cruz ist ebenso aufgeschlossen. Ihr zwischen Bossa Nova, Funk, Electro und Samba Rock oszillierender Sound entsteht in der Schweiz.
Nach ihrem allseits gefeierten Debütalbum „Nova Estacao“ legte sie nun unter dem Bandnamen Da Cruz den superben Nachfolger „Corpo Eletrico“ vor. Man ist an urbanen, progressiven Sounds interessiert und nicht daran, romantische Klischees zu perpetuieren. Dennoch gibt es in ihrer Musik genügend typisch brasilianische Elemente wie poetische Lyrik, zart-bittere Melancholie und polyrhythmische Vitalität. Die Kombo bewegt sich souverän außerhalb des konventionellen Brazil-Electro. Umfassende Zeitlosigkeit ist der Anker ihres Songwritings.