JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2011

Seal

Wiener Staatsoper  19.30 Uhr


Seal (c: Warner Music)Seal (c: Warner Music)

Seal

Mädchen geraten schon beim Anblick seiner straff die Muskeln umspannenden, ebenholzfarben schimmernden Haut ins Seufzen. Dieses Anhimmeln hält trotz Seals glücklicher Verheiratung mit dem deutschen Ex-Model Heidi Klum an. Grund hierfür dürfte aber eher Seals kratziges Stimmcharisma sein.

Der 1963 als Sealhenry Samuel im Londoner Kilburn geborene Sänger betört seit 1989 nicht nur die Damenwelt. Er begann als Sänger in Clubs und Bars, ehe er sich dem funkigen Rare Groove Outfit Push anschloss. Seinen Durchbruch als Solosänger feierte er mit dem von Produzent Adamski betreuten Song „Killer“. Das Debütalbum wurde von Trevor Horn produziert.

Die Single „Crazy“ wurde zum würdigen Nachfolger von „Killer“ und der Weltkarriere war damit Tür und Tor geöffnet. 1994 gewann er für „Kiss From A Rose“ den Grammy. Sein wohl bislang schönstes Album glückte mit „Seal IV“ und beseelten Songs wie „Get It Together“ und „Love´s Divine“.

Für Aufsehen sorgte auch das 2008 edierte Album „Soul“, wo er seine Stimme in den Dienst von 12 Soulklassikern stellte. Seal intoniert da Stücke wie James Browns „It´s A Man´s Man´s Man´s World“ und Curtis Mayfields „People Get Ready“. Die Arrangements sind abgespeckt, nur ab und an schummelt sich ein Synthie zum erdigen Klangbild. Die Songs, die sonst mit Granden wie Al Green, Otis Redding, Sam Cooke, Ben E. King in Verbindung gebracht werden, wurden bewusst erdig interpretiert. Verdienstvoller Weise führt Seal seine breite Fanbasis so an die Ära des klassischen Soul heran.

Bei Wahlveranstaltungen für Barack Obama sang Seal bereits Sam Cookes „A Change Is Gonna Come“, einen aus den Frühsechzigern stammenden Song, dessen soziopolitische Utopie letzten Endes bei den letzten amerikanischen Präsidentenwahlen eingelöst wurde. Sein aktuelles, superbes Album ist „Commitment“.

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