JazzFest.Wien 2011
Dwiki Dharmawan World Peace Ensemble | Youn Sun Nah Duo – Eintritt frei!
Rathaus/Arkadenhof 20.00 Uhr
Dwiki Dharmawan
Dwiki Dharmawan ist dafür berühmt traditionelle indonesische Musik auf allerschönste Weise mit Jazz zu verbinden. International bekannt wurde Dharmawans Musik mit seiner 1985 gemeinsam mit Trie Utami gegründeten Supergroup Krakatau. Mit ihr ging er einen interessanten künstlerischen Weg.
Nachdem man sich 1988 mit einem elegantem Pop-Jazz- Sound etabliert hatte, besannen sich die beiden Köpfe des Ensembles mehr und mehr der musikalischen Traditionen ihrer indonesischen Heimat. Sie befassten sich intensiv mit der traditionellen Krawitan-Musik und adaptierten steinalte Sounds mit modernen, westlichen Instrumenten.
Trotz nicht unbeträchtlicher Schwierigkeiten fanden sie sehr interessante Wege, das tonale System Slendro mit diatonischen Elementen zu verschränken. Das kostete sie zwar einige heimische Fans, weckte aber weltweites Interesse an Krakataus ungewöhnlicher Fusion. In den USA bezeichneten sie begeisterte Kritiker als eine Mischung von Gamelan und Weather Report. Exotische Jams mit würzigen Improvisationsteilen, rhythmisch intensiv und melodiös bestrickend, sind denn auch der Trumpf von Krakatau.
Das neueste Projekt Dharmawans nennt sich World Peace Orchestra und zelebriert seit 2007 die musikalischen Errungenschaften Indonesiens in vielerlei Facetten. Dies erstmals auch mit nichtindonesischen Musikern. Mit dabei waren etwa schon die beiden von Yellowjackets bekannten Virtuosen Jimmy Haslip und Russell Ferrante. Das offene Projekt lädt alljährlich neue internationale Jazzmusiker ein, ein Stück des Weges gemeinsam zu beschreiten.
Das Konzert wird unterstützt von
Ministry of Culture and Tourism of the Republic of Indonesia
Youn Sun Nah Duo – Youn Sun Nah (voice) Ulf Wakenius (guitars)
Die 1969 in Seoul in eine Musikerfamilie geborene Sängerin Youn Sun Nah hat sich erst mit 26 Jahren entschlossen, Musik zu ihrem Beruf zu machen. Zunächst studierte sie in Paris Literatur und Chanson, ehe sie an die renommierte Musikschule CIM wechselte, um sich fortan dem Jazz zu widmen.
Mit ihrem Albumdebüt „So I Am…“ sorgte sie in Frankreich wie in Korea für Furore. Der dänische Pianist Niels Lan Doky produzierte ihr Popalbum „Memory Lane“. Durch ihn wurde Youn Sun Nah mit dem Gitarristen Ulf Wakenius bekannt, später mit weiteren Granden der skandinavischen Szene, wie etwa dem Bassisten Lars Danielsson, der ihr superbes Debüt auf dem deutschen Label ACT auch produzierte.
Neben zart intonierten Eigenkompositionen versuchte sich die junge Koreanerin mit größtem Erfolg an Klassikern wie Tom Waits‘ „Jockey Full Of Bourbon“, das sie ätherisch interpretiert. Oder Nat King Coles „Calypso Blues“ in dem sie als erratische Freestylerin brilliert. In ihren Konzerten kommt sie zuweilen wieder zu ihrer alten Liebe, den Chansons, zurück und kost Kleinodien vom Rang eines „Ne Me Quitte Pas“.