JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2012

Melody Gardot & Band | Gregory Porter & Group

Wiener Staatsoper  19.30 Uhr

Foto Impressionen

4. Juli 2012
Wiener Staatsoper:
Melody Gardot
Gregory Porter

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Melody GardotMelody Gardot (c: Shervin Lainez)Melody Gardot (c: Shervin Lainez)

Melody Gardot

Melody Gardots Stimme gehört zu den herausragendsten Instrumenten des Vokaljazz des frühen Jahrtausends. Die 1985 in New Jersey geborene Sängerin betört mit zartestem Stimmschmelz und fragilen Balladen. Ihre ersten beiden Alben „Worrisome Heart“ und „My One And Only Heart“ beherbergen einige der schönsten Songs seit Nina Simones Abgang aus dieser Welt. Als Gastsängerin veredelte sie zudem Alben von Trompeter Till Brönner und Chansonière Juliétte Gréco.

In den Jubel über ihre Musik mischten sich zu Beginn ihrer Karriere dramatische Berichte über ihre unfreiwillige Begegnung mit einem Lastwagen. Gardot wurde als junges Mädchen von einem LKW erwischt. Die Folgen war beinah letal. Eineinhalb Jahre Intensivstation. Um ihr Gedächtnis wieder zu erlangen, unterzog sie sich einer intensiven Musiktherapie. Die heute 27jährige leidet seither an Lichtempfindlichkeit, Migräne und geht am Stock. Das alles hinderte sie nicht an einer internationalen Karriere.

Ihre dritte, im Mai erscheinende Liederkollektion „The Absence“ zeigt Gardot als musikalische Weltenbummlerin, die die exotischen Klänge der Wüsten Marokkos, der Straßen Lissabons, der Tango-Bars Argentiniens und der Strände Brasiliens auf ihre ganz eigene Art reflektiert. Für die muskulösen, dennoch feinsinnigen Arrangements zeichnet Gitarrist Heitor Pereira verantwortlich. Gardot zeigt sich insgesamt lebensfroher als zuletzt. Ihre passionierten Lieder klingen jetzt schon als wären sie Evergreens. Sie locken in Gefilde, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und die Menschen noch Kraft für große Gefühle entwickeln.

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Gregory PorterGregory Porter (c: Vincent Soyez)Gregory Porter (c: Vincent Soyez)

Gregory Porter

Vor zwei Jahren brach Gregory Porter in die Phalanx der die Vokaljazzszene beherrschenden Damen. Ja, männliche Sänger sind rar geworden. Umso freudiger wurde Porters hinreißendes Debütalbum „Water“ 2010 willkommen geheißen.

Nun folgte heuer mit „Be Good“ der sublimere Nachfolger für den der Sänger beinah alle Lieder selbst geschrieben hat. Ausnahmen waren die Standards „Imitation Of Life“, „God Bless The Child“ und „Work Song“, denen Porter allerdings mit seiner eindrucksvollen Baritonstimme neuen Drall verlieh. Im Vorjahr nahm er zudem mit dem italienischen Jazzposeur Nicola Conte auf.

Live weiß er sowohl mit Mondlichtserenaden wie mit Funk, Soul und Jazz zu hantieren. Seine manchmal an Donny Hathaway gemahnenden Songs reflektieren pralle Sensibilität, Lebenserfahrung und Nachdenklichkeit.

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