JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2013

Rebekka Bakken

Wiener Staatsoper  19.30 Uhr


Rebekka Bakken
Rebekka Bakken (c: Tina Axelsson)

Nach einigen Jahren, in denen sie in der schwedischen Einschicht lebte, hat Rebbekka Bakken ihren Wohnsitz wieder ins Herz der kapitalistischen Zivilisation, exakt in den New Yorker Distrikt SoHo verlegt. Wer glaubt, dass die norwegische Sirene ihre Lieder nun urbaner gestalten würde, hat sich getäuscht.

Wie schon auf dem schönen, von Craig Street produzierten Vorgänger „Morning Hours“ bezirzt die Schöne auf ihrem bislang letzten Album „September“ mit durchgehend ruraler Balladenästhetik. Diesmal hat der in Kanada geborene Malcolm Burn produziert, der schon mit Emmylou Harris, Patti Smith, Iggy Pop und Bob Dylan gearbeitet hat.

Das Erstaunliche an dieser Arbeit war, dass sie trotz sehr dezenter Instrumentierung, einfach kraft dieser Stimme in die Stratosphäre gehobener Gefühligkeit fliegt. Wer Bakkens eigentümliche Stimme liebt, wird rasch süchtig danach. Wer nicht, hat schlicht Pech.

Als Instrumentalisten hat Bakken u.a. Gail Ann Dorsey ins Studio beordert, jene Dame, die seit Langem bei David Bowie Baß spielt. Bakken selbst spielte auf einigen Nummern erstmals Klavier. Und das mit mutiger Tapsigkeit. Bewußt hat sie sich auf neues Terrain begeben. Besonders schön tönt sie auf „Never Been To Paris“, der als Ohrwurm die Nachfolge des wunderschönen „Powder Room Collapse“ antritt. Diesmal hat sie auch zwei Coverversionen im Köcher.

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