JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2011

Ben Sidran Quartet

Porgy & Bess  21.00 Uhr


Ben SidranBen Sidran

Ben Sidran, geboren 1943 in Chicago, ist ein Pianist, Organist und Singer/Songwriter, der in den frühen Sechzigerjahren künstlerisch bei den Ardells begann. Die Kollegen in dieser Band waren Steve Miller und Boz Scaggs, die beiden zu Superstars in den USA wurden. Sidran hingegen zog es vor, zunächst Geschichte und Soziologie zu studieren. Zunächst in Madison, Wisconsin, später in Sussex, Großbritannien.

Während seiner Zeit im Vereinigten Königreich verdingte sich Sidran auch als Sessionmusiker für Eric Clapton und die Rolling Stones. Und er war maßgeblich am von seinem alten Spezi Steve Miller in London aufgenommenen Erfolgsalbum „Brave New World“ beteiligt. Als Keyboarder und als Ko-Autor von legendären Songs wie „Space Cowbow“. Sogar Paul McCartney spielte und sang unter dem Pseudonym Paul Ramon auf zwei Songs dieses 1969 aufgenommenen Meisterwerks mit. Darunter war auch der „Celebration Song“ aus Sidrans Feder.

Anfang der Siebzigerjahre siedelte sich Sidran wieder in Madison an, wo er seither als Universitätslektor, als Musiker, TV-Moderator und als Produzent arbeitet. Er nahm eine Reihe superber Soloalben für das Label Blue Thumb auf. „Feel Your Groove“, mit dem späteren Rare-Groove- Hit „About Love“ versammelte solch unterschiedliche Größen wie Mimi Farina, Boz Scaggs, Blue Mitchell und Peter Frampton. Als Klassiker gilt auch Sidrans Opus „Puttin´ In Time On Planet Earth“, das mit dem phänomenalen „Now I Live (Now My Life Is Done)“ eine episch- philosophische Nummer enthielt, wie man sie so noch nie gehört hat.

Auch hier waren namhafte Kollegen wie Clyde Stubblefield, Steve Miller und Phil Upchurch vertreten. Später ging er zu Arista und begeisterte mit Werken wie „Doctor Is In“. Sein Faible war es stets gesellschaftspolitisch Brisantes mittels eines hochkarätigen, aber entspannten Sounds zu transportieren. Ben Sidrans kommunikative Aktivitäten im Dienste der Musik führten zum großartiges Buch „Black Talk“, in dem er die progressive Kraft und den Avantgardegeist der Afroamerikaner zelebriert. Im Fernsehen wurde er mit der Sendereihe „Talkin´ Jazz“ zum Begriff. Sidran lud Kapazitäten des Jazz, entlockte ihnen geschickt Stories, die nicht bloß ein Festhalten an Tradition, sondern ein Fortschreiten des Genres im Sinn haben.

Mit dem gemeinsam mit Van Morrison, Georgie Fame und Mose Allison aufgenommenen Mose-Allison-Tribute-Album „Tell Me Something“ reüssierte Sidran 1996. Zuletzt sorgte Sidran 2009 mit seiner eigenwilligen Dylan-Hommage „Dylan Different“ für Furore. Lieder aus unterschiedlichsten Phasen des Meisters interpretiert Sidran mit unvergleichlicher, jazziger Sanftheit in der Stimme. So deutlich hat man Dylans kryptische Texte noch nie gehört.

line up:
Ben Sidran, piano and vocal
Leo Sidran, drums
Thom Warburton, bass
Bob Rockwell, saxophone

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