JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2014

Sinéad O’Connor

Wiener Staatsoper  19.30 Uhr

Sinead O'Connor (c: Donal Moloney)

Sinéad O´Connor, 1966 in Glenageary, Irland geboren und in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen, hatte von Anbeginn Lust an der Provokation. So verschreckte sie so manchen potenziellen Käufer ihres Debütalbums „The Lion And The Cobra“ dadurch, dass sie auf dem Cover mit Glatze und in aggressiver Pose abgebildet ist. Das hatte 1987 noch Aufregerqualitäten.

Der kommerzielle Durchbruch glückte ihr 1990 mit dem zweiten Album, das mit der Prince-Coverversion von „Nothing Compares 2 U“ einen Welthit aufzuweisen hatte. Im aufsehenerregenden, minimalistischen Video dazu, ließ sie echte Tränen kullern. Das machte Eindruck.

Den Jubel über sie als neue Gelderzeugungsmaschine, der seitens der Musikindustrie ausbrach, dämpfte sie mit der Ablehnung von vier ihr zugedachten Grammys. In der amerikanischen TV-Show „Saturday Night Live“ zerriss sie das Foto von Papst Johannes Paul II. Eine Welle der Ablehnung schwappte über O´Connor. Die wollte zunächst gar nicht mehr in der Popmusik weitermachen. Sie studierte Operngesang und begann über den knappen Horizont der kommerziellen Popmusik hinauszudenken.

1992 nahm sie mit „I´m Not Your Girl“ ein Album mit Big-Band-Standards auf, danach probierte sie sich an der Seite von Peter Gabriel in der Weltmusik. Zudem tat sie sich als Schauspielerin in Filmen von Peter Kominsky und Neil Jordan um.

Die 4fache Mutter zog sich immer wieder vom Business zurück, um mit spektakulären Comebacks auf sich aufmerksam zu machen. Immer wieder glückten ihr superbe Alben. Etwa „Sean-Nós Nua“, das mit traditionellem Folk überraschte oder „Throw Down Your Arms“, das wunderbaren Roots-Reggae offerierte.

Ihr bislang letztes, 2012 erschienenes Opus „How About I Be Me (And You Be You) tändelt wieder mit Liebesromantik mittels Reggae. „I wanna make love like a real full woman“ singt sie soulful. Wer wollte ihr das verwehren?

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