JazzFest.Wien Festival History

JazzFest.Wien 2013

Trombone Shorty & Orleans Avenue | Shuggie Otis

Rathaus/Arkadenhof  20.30 Uhr


Trombone Shorty (c: Kirk Edwards)
Trombone Shorty (c: Kirk Edwards)
Trombone Shorty (c: Kirk Edwards)

Trombone Shorty

Troy „Trombone Shorty“ Andrews, 1986 in New Orleans geboren, hat die ehrwürdigen musikalischen Traditionen seiner Heimatstadt wohl in den Genen. Schon sein legendärer Großvater Jessie Hill war ein legendärer Songwriter und Sänger. Er komponierte den Hit „Ooh Poo Pah Doo“, schrieb zahlreiche Songs für Ike & Tina Turner, Sonny & Cher und Willie Nelson.

Enkel Troy Andrews machte sich schon als Vierjähriger am sperrigen Instrument zu schaffen. Das imponierte damals schon Granden wie Wynton Marsalis. Der Weg zur Weltspitze führte über die Bläsersektion von Lenny Kravitz hin zu zwei enthusiastisch aufgenommenen Soloalben „Backatown“ und „For True“ betitelt.

Trombone Shortys musikalisches Gumbo enthält als zusätzliches Gewürz auch Elemente des Hiphop und Funk. Er steht für eine junge Generation von New-Orleans-Musikern, die trotz allem Zelebrieren der Tradition neue musikalische Akzente setzen. Im Juni kommt sein neues Album auf den Markt!

Shuggie Otis

Shuggie Otis

Sensationell, dass Shuggie Otis, der legendäre Sohn des ebenfalls legendären R&B-Big-Band-Leaders Johnny Otis, heuer bei einem Majorlabel ein Comeback auf CD gibt, wenngleich es sich nur um ein Reissue plus unveröffentlichter Bonustracks handelt.

Zwischen 1969 und 1974 hat Otis drei hervorragende Alben zwischen Psychedelic Soul und Funk eingespielt, von denen vor allem „Inspiration Information“ Weltruhm auf sich versammelte. Das Funk-Outfit Brothers Johnson hatte mit der Shuggie-Otis-Komposition „Strawberry Letter 23“ ebenfalls einen Welthit. Andere Songs von Otis, etwa „Aht Uh Mi Hed“, „Bootier Cooler“ und „Rainy Day“ waren beliebte Tanzhits in der Rare-Groove-Ära. Später wurden Otis-Songs von Hiphop- und R&B-Stars gesampelt, etwa von Digable Planets, J Dilla und Beyoncé Knowles.

Bereits mit zwei Jahren daddelte Shuggie Otis, angestachelt durch seinen Vater, herum. Zunächst konzentrierte er sich aufs Gitarrenspiel, ehe er tiefes Interesse für elektronische Gadgets zeigte. Inspiriert wurde der Halbwüchsige damals von Jimi Hendrix, Arthur Lee und Sly Stone.

Bald spielte er mit Etta James, Frank Zappa und Bobby Blue Bland. Leider machte er sich auch den ausufernden Lebensstil jener Jahre zu eigen. Er begann wankelmütig zu werden. Zunächst arbeitete er noch mit Quincy Jones. Ein Angebot der Rolling Stones mit ihnen auf Welttournee zu gehen, lehnte er aber ab. Ende der Siebzigerjahre spielte das einstige Wunderkind nur mehr sporadisch. Nun ist Shuggie Otis auf umjubelter Comebacktournee. Jubel!

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