JazzFest.Wien 2013
In den letzten Jahren hat sich karrieremäßig viel getan bei Harri Stojka, dem wohl vielseitigsten Gitarristen Österreichs. Er changiert mit lockeren Fingern durch Rock, Brasil, Blues, Jazz und Gypsy.
Wir erinnern uns: Harri Stojka war ja schon rauchig, als die heutigen Club-Crowds noch am Fläschchen nuckelten. Sein Album „Off The Bone“ von 1980 enthielt jenes kultige Stück „Bau ma no wos au“, mit dem er Austropop-Geschichte schrieb. Schon in den Siebzigerjahren musizierte er rasant an der Seite von heimischen Größen wie Novaks Kapelle, Gypsy Love, Peter Wolf und Karl Ratzer, ehe er seinen famosen Harri-Stojka-Express gründete.
Übrigens: das einfache i im Vornamen leitet er von einem seiner Lieblingsmusiker George Harrison ab. Viel von seiner Leidenschaft für die Musik kam im wunderbaren Roadmovie „Gypsy Spirit“ (2010) durch, wo Stojka gemeinsam mit dem Kollegen Mosa Sisic durchs ferne Rajasthan trampte, um die Wurzeln der Gypsy-Musik zu finden.
Beim Jazz Fest Wien 2013 wird er sich hingegen ganz an sich selbst halten. Zu erwarten steht ein Abend, an dem er groovig und versponnen an seiner ganz eigenen Fusion von Jazz und Rock, von Indien und herkömmlich, jazzigen Gitano-Sounds festhalten wird.
Stojkas aktuelles Album ist „India Express“, wohlklingendes Zeugnis einer Begegnung zwischen dem Westen und Indien, zwischen modernem Groove und archaischem Mythos. Harri hat vor nicht allzu langer Zeit die magische Grenze von 50 Jahren überschritten, aber im Herzen und auf den Saiten glüht er immer noch wie ein Junger.